In der eher traditionellen Welt der Versicherer findet gerade eine digitale Revolution statt, die sich durch einen bedeutenden Wechsel von den langjährig dominierenden Mainframes oder lokaler Applikationsserver hin zur dynamischen Welt des Cloud-Computings abzeichnet.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit dieser transformativen Reise auseinandersetzen und deren Implikationen und Chancen für die Versicherungsbranche, insbesondere im D-A-CH-Raum, erkunden.
Mainframes waren jahrzehntelang das Rückgrat der IT-Infrastruktur in der Versicherungsbranche, sowie in anderen Bereichen der Finanzwelt. Bekannt für ihre starke Verarbeitungsleistung und unübertroffene Zuverlässigkeit, waren diese Rechenriesen die erste Wahl für die Verarbeitung der riesigen Datenmengen und komplexen Transaktionen, die in der Versicherungsbranche üblich sind.
Vom Policenmanagement bis hin zur Schadensabwicklung boten Mainframes eine sichere, wenn auch starre Plattform. Die digitale Ära erfordert jedoch Agilität und Innovation - zwei Bereiche, in denen Mainframes oft zu kurz kommen. Die hohen Wartungskosten, insbesondere auch befeuert durch die Gestaltung von Wartungsverträgen der Hersteller und der Mangel an qualifiziertem Personal für Altsysteme haben den Bedarf an einem Umbruch noch deutlich verschärft.
Hier kommt das Cloud-Computing ins Spiel, ein Wendepunkt, der die Art und Weise, wie die Versicherungsbranche arbeitet, neu gestaltet. Die Cloud-Technologie bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
In Europa sind regulatorische Konformität und Datensicherheit von größter Bedeutung. Der Übergang zum Cloud-Computing stellt hier aufgrund der strengen DSGVO und weiteren Vorschriften, sowie der Notwendigkeit der Datenlokalisation einzigartige Herausforderungen dar.
Versicherungsunternehmen bewältigen dies sowohl durch auf den europäischen Markt abgestimmte Hosting-Lösungen, als auch durch die Wahl von Hybrid- oder Private-Cloud-Lösungen, die eine Mischung aus öffentlichen und privaten Clouds bieten und so die Einhaltung der Vorschriften erleichtern, während sie gleichzeitig die Vorteile der Cloud-Technologie nutzen.
Der Übergang von Mainframes und anderen on-premise Umgebungen zur Cloud ist nicht ohne Herausforderungen. Die Integration von Altsystemen, die Datenmigration und die Schulung der Mitarbeiter sind bedeutende Hürden. Versicherer wenden phasenweise Migrationsstrategien an, oft beginnend mit Neugeschäft, bevor sie schrittweise kritische Operationen in die neuen Systeme in der Cloud verlagern.
Die Partnerschaft mit erfahrenen Cloud-Service-Anbietern und IT-Dienstleistern, sowie Investitionen in die Mitarbeiterschulung im Rahmen des Changes, der mit einer digitalen Transformation zwangsläufig einhergeht, sind Schlüsselschritte auf diesem Weg.
Der Wechsel von Mainframes zum Cloud-Computing im Versicherungssektor ist nicht nur ein technologisches Upgrade; es ist eine strategische Transformation.
Diese Transition ebnet nicht nur den Weg für innovativere und kundenorientiertere Prozesse, sondern bietet Versicherern auch die einzigartige Chance essentielle Kostenvorteile durch Fokussierung auf ihr Kerngeschäft zu erzielen, da Kosten zur Wartung der Infrastruktur, welche zunehmend strenger reguliert wird, wegfallen.